Gesangverein 1888 Höringen e.V.

Foto: Der Projektchor beim Konzert in Heiligenmoschel. Bild: Manfred Frenger

Der Gesangverein Höringen und die protestantische Kirchengemeinde Heiligenmoschel haben sich zum Jahreswechsel  zur Gründung eines Projektchors entschieden. Die Idee dazu hatte Klaus Denzer, der erste Vorsitzende vom Gesangverein Höringen. Er war auch über die gesamte Zeit die Triebfeder, was am Konzertabend immer wieder deutlich heraus gestellt wurde. Die Resonanz am Projektchor war groß und schon frühzeitig wurde deutlich, dass dieses Werk gelingen wird. Der Abschluss des Projektes war ein Chorkonzert in der Mehrzweckhalle in Heiligenmoschel unter dem Motto „Sing in Spring – und die Chöre singen für Dich“. Dabei hat der Projektchor nach einer recht kurzen Zeit mit Texten und Stimmen brilliert. Eingebunden war sein öffentlicher und abschließender Auftritt als Abschluss des Projektes in einen gemütlichen und stimmungsvollen Abend mit Gastchören. Das Interesse in der Bevölkerung war so groß, dass die geräumige Mehrzweckhalle bis in den letzten Winkel besetzt war. Der Projektchor ist innerhalb weniger Wochen zu einem gelungenen Werk geworden.

“Der überwältigende Besuch hat all unsere Erwartungen übertroffen“, resümierten Klaus Denzer und Pfarrer Karsten Scholl, der informativ und sachlich als Moderator durch das abendliche Programm führte. „Schön, dass sie den Weg zu diesem Chorkonzert in die Mehrzweckhalle von Heiligenmoschel gefunden haben“, lobte der Pfarrer und fügte an: Denn die Hütte ist voll. Darunter auch Vertreter des öffentlichen Lebens wie Ortsbürgermeister Rüdiger Jung aus Höringen und der erste Ortsbeigeordnete Walter Fender aus Heiligenmoschel.

Mit dem gesanglichen Vortrag „Chöre“, einem Werk des aus Winnweiler stammenden Popsängers Mark Forster gab der Projektchor seine Premiere, ein gelungener Einstieg in den mehrstündigen Abend. Schon nach wenigen Noten war deutlich hörbar, dass hier alles passt. Die Stimmlage, die Lautstärke und auch die Ausdrucksstärke, alles was ein guter Chorgesang ausmacht. Unter der Leitung der Dirigentin Alexandra Deibel sollte sich der Projektchor an diesem Tag noch öfters beweisen. Das tat er gleich nach den Begrüßungsworten. „My Way“ von Frank Sinatra aus dem Jahre 1968 stellte weitere hohe Anforderungen an die fast drei Dutzend Sängerinnen und Sänger und dabei zeigten sie, dass sie auf dem richtigen Weg sind.

„The Rose“ passte in die Jahreszeit und hervorragend in das Repertoire des Chors. Begleitet wurde der Projektchor von Melanie Scholian am Klavier.

_Zwei Gastchöre hatte der Veranstalter für dieses Abschlusskonzert eingeladen, darunter die „Good News“ aus Börrstadt unter der Leitung von Jürgen Gündner. Sie überzeugten mit einem Titel aus der Neuzeit, aus dem Jahre 2018, dem „Never Enough“ und in der Tat konnte man an diesem Abend nie genug kriegen. Der „Earth Song“ des Pop-Titans Michael Jacksen, einer Ballade aus Blues, Gospel und Oper war ein Meisterstücks der Gemeinschaft mit dem Solisten Bodo Wagernblatt-Spieß ohne die gesangliche Leistung beim „May It be“ nicht zu schmälern. Mit eingebunden hat der Chor aus Börrstadt die begeisterungsfähigen Zuhörer in die rhythmischen Klatschpassagen beim „M Sonna Sing“. Der Aufforderung nach einer Zugabe folgte die Chorgemeinschaft mit dem „Oh happy Day“ mit dem Solisten Ludger Grünewald und einem lautstarken und imposanten Abschluss.

Die Einbindung instrumentaler Beiträge erwies sich als Abwechslung, aber auch als ein Leckerbissen. Dafür sorgte Philip Gruneret, ein in Höringen aufgewachsener junger Mann, der an diesem Tag Geburtstag hatte.

Eigens aus seiner neuen Heimat Bornheim ist er angereist um mit zwei Liedvorträgen zu überzeugen. Mit „Candle in the wind“ von Elton John und dem „Love of my life“, einer Rock-Ballade der britischen Rock-Band „Queen“ aus dem Jahre 1975. Er ist nicht nur ein erstklassiger Klavierspieler, sondern sang auch tatkräftig im Projektchor mit. „Es ist für mich eine besondere Ehre, an meinem Geburtstag das Programm mitgestalten zu dürfen“, sagte der 33-Jährige am Ende der Veranstaltung.

Die „Friends of Music“ aus Bubenheim sind vor fast drei Jahrzehnten aus einem Projektchor entstanden. In Heiligenmoschel präsentierte er sich in einer geschlossenen Formation unter der Leitung von Alexanddra Deibel.

Zunächst überzeugte die Gesangsgruppe mit einer hervorragenden Wiedergabe von „Shallow“, einem Country-Pop-Song, um dann in deutscher Sprache das Werk „Hinterm Horizont“ von Udo Lindenberg zu Gehör zu bringen. Ihr „Africa-Song“ brachte mehr als nur einen afrikanischen Flair in die Mehrzweckhalle. Damit war es noch nicht genug, denn es gab noch einen zweiten Auftritt der „Frieds of Music“. Dazu gehörte die emotionale Ballade „You are the reason“ des englischen Sängers Calum Scott wie auch die Filmmusik „A Million Dreams“ mit Träumen in eine bessere Welt. Selbst die Festmusik von Johann Sebastian Bach, einer 1742 komponierten Weihnachtskantate fand mit dem „Gloira in excelsis Deo“ seinen Niederschlag in einem festlichen Konzert, das für Laiensänger phänomenal war. So war es auch nicht verwunderlich, dass vom Chor aus Bubenheim eine Zugabe gefordert wurde. Mit dem „Ordinary Miracle“ aus einem russischen romantischen Fantasy-Musical-Film wurde dieser Wunsch erfüllt.

Instrumentenklänge und zarte Stimmen vereinten der Projektchor und das Streichensemble der Musikschule des Donnersbergkreises unter der Leitung von Alexandra Deibel, Das aus Irland stammende Werk „Only Time“ war schon ein Leckerbissen und imposant waren auch die weiteren Vorträge des Projektchors mit instrumentaler Begleitung. So das „Viva la Vida“ aus Spanien mit dem Aufruf zum Leben des Lebens. Ein krönender Abschluss war die weniger bekannte Filmmelodie „Conquest of Paradise“, die als Einlaufsong von Boxer Henry Maske Bedeutung fand. Gerade in dieser Phase unterstrich die neue Formation eindrucksvoll, dass sie auch äußerst anspruchsvolles Liedgut erstklassig umsetzen kann.

Eine weitere Bereicherung im mehr als zweistündigen Programm war der Soloauftritt der 20-jährigen Sängerin Leah Vandeueer aus Mehlingen mit Gitarre. Mit dem „Something in the Orange“ von dem US-Amerikaner Zach Bryan aus dem Jahre 2022 brachte die junge Künstlerin eine nochmals ganz andere Stilrichtung in den Abend und zwar in Richtung der Country-Szene.

Bei ihrem Filmsong „Somewhere over the rainbow“ wurde sie am Klavier von Melanie Scholian begleitet und verzauberte das Publikum mit ihrer bezaubernden Stimme, mit der sie auch den Projektchor unterstützte.

Den Abschluss eines unterhaltsamen Abends, bei dem deutlich wurde, wie schön Chorgesang sein kann, bildeten der Projektchor und die „Friends of Music“ aus Bobenheim mit der „Freiheit“, dem Kultsong von Marius Müller-Westernhagen. Es hätte kein besserer Abschluss geben können als genau diese Rock-Ballade, die vielen der Zuhörer in den Ohren lag und die sich die Freiheit nahmen, leiste mitzusummen. Großen Dank mit lang anhaltendem Applaus gab es für den Initiator Klaus Denzer wie auch für einen sehr gut aufgelegten und vorbereiteten Pfarrer Karsten Scholl als Moderator.

(Verfasser*In aus dem Publikum)